Dienstag, 29. September 2015

Der Reformator-Bischof Paulus Genberg

Paulus Genberg, oft auch nur Paul Genberg geschrieben, starb am 29. September 1875 in Kalmar, nach einer Karriere, die auch in jener Zeit ungewöhnlich war und vor allem auf seinen Reformationswillen zurückzuführen war. Sein Einfluss war bedeutend, denn als Bischof war er maßgeblich an der Politik des damaligen Schweden beteiligt, als Professor der Universität Lund entschied er über die geistige Entwicklung des Landes und als Mitglied der Svenska Akademien gehörte Genberg auch zur geistigen Elite des Landes.

Paulus Genberg kam am 13. April 1811 in Bronflo im Jämtland in einer bürgerlichen Familie zur Welt und besuchte die Frösö Internatschule. Auch wenn Genberg als sehr begabt galt, konnte er die Schule nicht abschließen, da er dort vorher, gemeinsam mit einem Mitschüler, wegen vermutlich sexueller Übergriffe, ausgeschlossen wurde. Einige Zeit später konnte Genberg jedoch als externer Prüfling dennoch die Abschlussprüfung an seiner Schule machen und erhielt sehr gute Noten. Bevor sich Paulus Genberg dann 1827 an der Universität Lund einschrieb, arbeitete er noch einige Jahre als Privatlehrer in seiner Heimat.

Nach einem Studienaufenthalt in Deutschland kehrte Paulus Genberg 1844 aus Deutschland zurück um sich drei Jahre später um eine Professur in Lund zu bewerben. Da er nachweisen konnte, dass sein Konkurrent, Fredrik Georg Afzelius, seine Theorien überwiegend aus deutschen Werken abgeschrieben hatte, erhielt Genberg im gleichen Jahr den angestrebten Lehrstuhl in Philosophie. Dies und sein Anschluss an die Reformgesellschaft brachten Genberg nur ein Jahr später zu politischen Aufgaben. 1852 wurde der Philosoph dann zum Bischof von Kalmar ernannt, obwohl er um diese Zeit nicht einmal zum Priester geweiht worden war, was jedoch kaum eine Rolle spielte, denn man man benötigte die Meinung Genbergs im Reichstag, an dem er als Bischof automatisch teilnahm. In dieser Rolle gelang es Genberg auch Teile des Kirchenrechts zu ändern und zu modernisieren.


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Copyright: Herbert Kårlin

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