Donnerstag, 31. März 2016

Die Stockholmer Stadtbibliothek

Bereits im Jahre 1728 stiftete der Journalist Andreas Geist seine gesamte und sehr umfangreiche Buchsammlung der Stadt Stockholm um damit den Grundstock für eine Stadtbibliothek zu bieten. Das Projekt wurde nie verwirklicht und erst 1869 entstanden dann in der schwedischen Hauptstadt die ersten Bibliotheken der Kirchengemeinden, gefolgt von Arbeiterbibliotheken und Volksbibliotheken. Nach 1910 kam der Gedanke eine Stadtbibliothek zu gründen, erneut auf, aber auch auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zögerten die Stadträte, mit dem Ergebnis dass erst am 31. März 1928 die Stockholmer Stadtbibliothek eröffnet werden konnte.

Dieses Mal kam die Initiative zur Gründung einer Stadtbibliothek von der Stiftung Knut und Alice Wallenberg, die der Stadt im Jahre 1918 eine Million Kronen zu diesem Zweck zur Verfügung stellte, unter der Voraussetzung, dass die Stadt das Grundstück für den Bau des Gebäudes zur Verfügung stellt und aus einer weiteren Stiftung 575.000 Kronen für die Bibliothek vorsieht. Der Stadtrat zögerte dennoch und erst als die Stiftung Wallenberg weitere 130.000 Kronen stiftete, entschied man sich in Stockholm eine Stadtbibliothek zu bauen. Bei der Einweihung am 31. März 1928 waren Gäste wie Prinz Eugen, Knut Wallenberg und Otto Bonnier anwesend um den Wert dieser von Stockholmern lang ersehnten Bibliothek hervorzuheben.

Bereits von Beginn an war der Stadtarchitekt Gunnar Asplund mit dem Bauprojekt betraut, zumal er um diese Zeit auch an einem Bebauungsplan um den Observatorielunden arbeitete, wo sich heute auch die Stadtbibliothek befindet. Die Inspiration für den Bau, der noch Züge des nordischen Klassizismus trägt, jedoch bereits zum Funktionalismus neigt, kam aus den USA und vor allem der Rotonde de la Villette in Paris. Die Mischung der architektonischen Stile wurde später international als Swedish Grace bezeichnet, da die Stadtbibliothek in Stockholm ein Vorbild für zahlreiche schwedische Bauten wurde, unter anderem auch für die Stadtbibliothek in Örebro. Noch heute spricht man in Stockholm bisweilen nicht von der Stadtbibliothek, sondern vom Asplundhuset, eine Name, der an den Architekten erinnern soll.


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Copyright: Herbert Kårlin

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