Montag, 9. Januar 2017

Von der Högerpartiet zu den Moderaterna

Als sich 1952 der ursprüngliche Allmänna Valmansförbundet und die folgende Högerns Riksorganisation in Högerpartiet (rechte Partei) umbenannte, wollte man vor allem den Ruf als „Hitlerpartei“ verlieren und das konservative Gedankengut der Partei dem gehobenen Bürgerstand schmackhafter machen, was unter der Leitung von Jarl Hjalmarson auch einen gewissen Erfolg hatte, da dieser sich, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, volksnah zeigte. Aber auch wenn die Partei damit wieder aus dem absoluten Tief auftauchte, so gelang es auch Hjalmarson nicht die Sozialdemokraten von der Macht zu verdrängen, und selbst die Parteien der Mitte sahen die Högerpartiet noch als extremistisch, so dass eine Zusammenarbeit mit anderen Parteien nahezu ausgeschlossen war.

Die Högerpartiet hatte bei seiner Umbenennung zwar erkannt, dass sie der Mehrheit der Bürger Zugeständnisse machen musste und es unmöglich war das Volk rechtlos zu lassen, so waren der Partei dennoch eine starke Monarchie, die Verteidigung und das Wachstum von Wirtschaftsunternehmen wichtiger als die Mitentscheidung und die soziale Absicherung der Bevölkerung. Als daher die Sozialdemokraten in den 60er Jahren das Folkhemmet nicht mehr nur als vagen Begriff benutzten, sondern Wohnungen für alle bauten, war die Bedeutung der Högerpartiet erneut auf dem Tiefpunkt angekommen und hatte kaum noch eine Unterstützung in der Bevölkerung.

Da man diesen Verlust an Wählern stark mit dem Begriff Högerpartiet in Zusammenhang brachte, entschied sich die Partei erneut für einen Namenswechsel, ohne jedoch zu viele Werte auf der Strecke zu lassen. Am 9. Januar 1969 wurde dann aus der Högerpartiet die Moderate Samlingspartiet (Moderaterna), die vom Wort her eine Politik der Mitte ausdrücken sollte, da man mit moderat eine Mitte-Rechts-Politik verbindet. Als Gösta Bohman dann 1970 den Vorsitz der Partei übernahm, sollte es aufwärts gehen, denn trotz seiner konservativen Einstellung zu Familie, Verteidigung und Gesetzgebung, zeigte er sich im Handel relativ liberal und wollte Schweden durch einen internationalen Handel zu einer europäischen Vormacht führen. Allein diese Öffnung und das Versprechen von Steuersenkungen halfen der umbenannten Partei erneut zum Aufschwung. Im Laufe der Jahre sollten die Moderaten dann tatsächlich mehr und mehr eine Mittenposition einnehmen und konnten damit von 2006 bis 2014 die Regierung stellen. Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Fredrik Reinfeldt im Jahre 2015 nahm die Partei erneut seine extrem konservative Haltung ein und konnte bei den Wahlen des Jahres 2018 gerade noch 19,8 Prozent der Wähler gewinnen.


9. Januar 1202: Birger Brosa unter Knut Eriksson und Sverker den yngre
9. Januar 1636: Die neue schwedische Kupferkompanie
9. Januar 1811: Desideria von Schweden, eine Kaufmannstochter wird Königin
9. Januar 1895: Greta Johansson und olympisches Gold
9. Januar 1897: Die schwedische Künstlerin Tyra Lundgren 
9. Januar 1900: Der Lorensbergs Cirkus in Göteborg brennt
9. Januar 1939: Annette Kullenberg, die Schriftstellerin mit der spitzen Zunge 
9. Januar 1954: Der Frachtdampfer Nedjan sinkt bei Eggegrund 
9. Januar 1969: Moderaterna, von extrem rechts zur Mitte

Copyright: Herbert Kårlin

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