Freitag, 19. April 2019

Der Reichsrat Emanuel De Geer

Emanuel De Geer wurde am 19. Oktober 1748 als Sohn eines Fabrikbesitzer geboren und entschied sich sehr früh für eine militärische Laufbahn. Im Jahr 1764 wurde er Fähnrich der Leibgarde, aber schon sieben Jahre später gab er dann seinen Dienst auf um bei der Witwenkönigin Lovisa Ulrika Kammerherr zu werden. In den kommenden Jahren hatte er mehrere diplomatische Aufträge, bis er 1786 dann von Gustav III. als Reichsrat zurück nach Stockholm gerufen wurde. Als intelligenter Politiker entdeckte er sehr bald, dass der König den Reichsrat auflösen wollte um nur einige Getreue um sich zu sammelt. Im Jahr 1787 bat er daher um seinen Abschied und konnte damit jede Konfrontation mit Gustav III. vermeiden.

Politisch nimmt Emanuel De Geer eine gewisse Sonderstellung am Hof ein, da er an keinerlei Intrigen interessiert war und daher die vermutlich einzige neutrale Person war, die dem König nahestand. Gustav III. wollte diese Neutralität zu seinen Gunsten ausnutzen, erst indem er De Geer als Diplomat nach Haag schickte, damit dieser dort die politische Tendenz ausspioniere, später um De Geer zu einer Einflussnahme bei den Verwandten des Königs zu bewegen, da das eigene Geschlecht sich als die größte Gefahr für die Macht des Königs zeigte. Beide Aufträge erfüllte De Geer auf diplomatische Weise, ohne dass er jedoch auch nur für eine der Seiten Stellung nehmen musste.

Bevor sich Emanuel De Geer, der am 19 April 1803 starb, 1787 ganz aus der Politik zurückzog, kämpfte er auch noch gegen zwei andere Punkte, die er als schädlich für Schweden betrachtete. Zum einen wollte er den Pastoratverkauf durch Adelige unterbinden, die teilweise das gleiche Pastorat gegen viel Geld an mehrere Priester verkauften, obwohl nur ein Priester das Amt auch antreten konnte, zum anderen wollte er Gustav III. dazu bewegen die königlichen Alkoholbrennereien abzuschaffen, die der König ohne Beratung im Reichstag geschaffen hatte, sondern das Alkoholbrennen allgemein wieder zulassen, jedoch den Alkohol mit einer Steuer zu belegen. In beiden Fällen konnte De Geer nur teilweise von Erfolg reden.


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Copyright: Herbert Kårlin

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