Freitag, 8. November 2013

Åke Göransson erkennt seine eigenen Gemälde nicht

Åke Göransson starb am 8. November 1942 im Alter von 40 Jahren in der Psychiatrie in Göteborg an Tuberkulose. Der Maler war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und zeigte sehr früh ein Nervenleiden, das jedoch erst in den 30er Jahren als Schizophrenie diagnostiziert wurde. Bis heute ist über Göransson nur sehr wenig bekannt, da er jahrelang isoliert lebte und sich in die Malerei geflüchtet hatte. Erst ein Jahr vor seinem Tod wurde die Größe dieses Malers entdeckt, der heute zu den wichtigsten Vertretern der Göteborgskoloristen gehört.

Auch wenn Åke Göransson ab 1924 die Kunsthochschule Valand in Göteborg besuchte, so hatte er sich bereits seit seiner frühen Jugend mit Farben und Kunst beschäftigt, auch wenn er wenig Zeit dazu fand, da er sich den Lebensunterhalt erst als Friseurhilfe und später als Friseur verdienen musste. Ab 1920 lernte der Künstler im Fernstudium dann Zeichnen und Malen. Auch Valand konnte Göransson nur sehr eingeschränkt besuchen, da sein Beruf sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Bedeutend für seine Entwicklung war jedoch, dass er dort Künstler wie Ivan Ivarson und Inge Schiöler kennenlernte und dabei den Weg zu den Koloristen fand.

Bereits 1928 beendete Åke Göransson sein Kunststudium auf Grund seiner psychischen Probleme und ab 1930 isolierte er sich vollkommen von der Umwelt und blieb ausschließlich in der Wohnung seiner Mutter im Göteborger Stadtteil Landala. In den Folgejahren schuf der Maler etwa 50 Bilder, wobei er sich auf Stillleben, Selbstporträts und Aussichten aus dem Fenster beschränkte. Durch Zufall entdeckte Arne Stubelius dann im Jahre 1940 die achtlos zusammengerollten Werke des Künstler in der Wohnung der Mutter, was ein Jahr später zur ersten Ausstellung von Åke Göransson führte. Als der Künstler, gemeinsam mit seiner Mutter und einer Krankenschwester der Psychiatrie diese Ausstellung besuchen durfte, meinte er „Dieser Göransson war wirklich ein guter Maler, aber was wurde aus ihm?“. Der Künstler hatte seine eigenen Werke nicht wiedererkannt.


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Copyright: Herbert Kårlin

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