Donnerstag, 7. November 2013

Johan Ramstedt, eine Notlösung als Ministerpräsident

Johan Ramstedt wurde am 7. November 1852 in einer sehr wohlhabenden Familie in Stockholm geboren und begann im Jahre 1869 ein Studium an der Universität Uppsala, das er mit dem Kanzleiexamen abschloss, die Voraussetzung um damals in den gehobenen Staatsdienst einzutreten. Nach einigen Jahren am Landgericht wechselte Ramstedt 1876 in die politische Laufbahn über und wurde bereits am 5. Juli 1902 beratender Stadtrat und Außenminister unter dem Ministerpräsidenten Erik Gustaf Boström.

Als denn Boström im April 1905 sein Abschiedsgesuch einreichte, da er sich nicht in der Lage sah die Unionsprobleme mit Norwegen zu klären, schien auch die Karriere von Johan Ramstedt zu Ende. Als jedoch Kronprinz Gustav, der spätere König Gustav V., unter den Spitzenpolitikern Schwedens niemanden fand, der bereits war in dieser schwierigen Phase Ministerpräsident zu werden, tauchte der Name Ramstedt wieder auf, der in seiner etwas schwierigen Position nicht nein sagen konnte.

Gewissermaßen aus einer Notlage heraus wurde daher Johan Ramstedt am 13. April 1905 zum Ministerpräsident Schwedens ernannt. Auch wenn seine Kenntnisse über die schwedisch-norwegische Unionskrise ein Vorteil waren, so war er als konservativer Politiker sehr wenig geeignet das Eis zwischen den beiden Ländern zu brechen, zumal Ramstedt bei seinen Vorschlägen von den Vorrechten des mächtigen Schwedens ausging, was in Norwegen zu starker Kritik führte. Nach der Auflösung der schwedisch-norwegischen Union verlor Ramstedt dann am 2. August des gleichen Jahres auch sein Amt als Ministerpräsident, blieb anschließend jedoch im Staatsdienst um es dort noch bis zum Oberstadthalter zu schaffen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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