Montag, 11. November 2013

Anton Nilson, ein Held als Verbrecher

Anton Nilson, in den Registern als Anton Nilsson aufgeführt, wurde am 11. November 1887 geboren und gehört zu den Legenden der sozialistischen und sozialdemokratischen Bewegung Schwedens, die zu Beginn mit aller Macht für die Rechte der Arbeiter kämpften, auch wenn es in diesem Fall einen Toten und mehrere Verletzte gab. Nilson war daher für die gewerkschaftlich engagierten Arbeiter ein Idol und für die Arbeitgeber und die Regierung ein gefährlicher Verbrecher.

Im Sommer 1908 streikten die Hafenarbeiter in Malmö für bessere Arbeitsbedingungen, was zu jener Zeit als gesetzeswidrig betrachtet wurde. Die Arbeitgeber riefen daher die Polizei und das Militär zu Hilfe, die für die Sicherheit der englischen Streikbrecher sorgen sollten. Die Malmöer Arbeiter sahen dies als Provokation an, aber nur wenige wagten es konkret dagegen vorzugehen. Anton Nilson, der damals Mitglied der Jungsozialisten war, war einer der wenigen, die sich von Polizei und Militär nicht abschrecken ließen, sondern er ruderte eines Nachts mit einer selbstgebauten Bombe zur Amalthea, auf der die Streikbrecher untergebracht waren, und sprengte das Schiff in die Luft. Da es dabei einen Toten und 23 Verletzte gab und die Gerichte ein Zeichen setzen wollten, wurde Nilson zum Tode verurteilt, was jedoch später in eine lebenslanges Zuchthausstrafe verwandelt wurde.

Mit der steigenden Bedeutung der Arbeiterbewegung Schwedens forderten dann jedoch sehr bald große Massen an Arbeitern die Freilassung von Anton Nilson und nicht nur in Schweden gingen dafür Arbeiter auf die Straße und wurden 130.000 Unterschriften für die Freilassung des Agitators gesammelt, sondern unter Joe Hill nahm die Angelegenheit eine internationale Dimension an. Nilson wurde für die Arbeiter ein Nationalheld. Erst als Schweden dann mit Edén-Branting eine neue und arbeiterfreundlichere Regierung erhielt, wurde Anton Nilson dann 1917 freigelassen, was letztendlich auch die Unruhen der Arbeiter dieser Zeit etwas dämpfte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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