Dienstag, 17. November 2015

Der schwedische Künstler Johan Stålbom

Als der schwedische Künstler Johan Stålbom am 17. November 1777 auf seinem Gut in Grebo im Östergötland starb, hinterließ er zwar zahlreiche Gemälde von Priestern, wohlhabenden Bürgern und dem Landadel, ohne damit jedoch wirklich viele bleibende Kunstwerke geschaffen zu haben, denn auch wenn der Künstler die Technik der Ölmalerei beherrschte, so hatte er Probleme dabei auch immer die richtigen Farben zu finden, beziehungsweise zu mischen, so dass viele dieser Werke etwas unnatürlich wirken. Dass Stålbom später dennoch als bedeutender Künstler seiner Zeit anerkannt wurde, verdankte er seinen religiösen Malereien.

Johan Stålbom kam im Jahre 1712 als Sohn eines Friseurs im finnischen Karis (Karjaa) zur Welt und studierte etwa ab 1733 bei Johan Pasch und Lorens Pasch dem Älteren Malerei, insbesondere Porträtmalerei. Die Spuren des Malers verlieren sich dann einige Jahre, bis sich Stålbom 1740 als Porträtmaler im Östergötland niederlässt. Der Künstler lebte ab dieser Zeit vor allem von der Auftragsmalerei, da er sich bald einen Namen als Porträtmaler gemacht hatte, auch wenn Stålbom begonnen hatte ebenfalls Miniaturen zu malen und erste Auftragsarbeiten in Kirchen annahm.

Das bekannteste Werk des Künstlers Johan Stålbom findet man auch nicht in einem Museum, obwohl einige seiner Gemälde im Nationalmuseum in Stockholm und in den Museen in Västerås und Norrköping zu finden sind, sondern in der Grebo kyrka. Stålbom hatte im Jahre 1773 kostenlos die Altartafel für die Kirche gemalt, unter der Voraussetzung allerdings, dass er einen kostenlosen Stuhl in der Kirche erhielt. Diese Altartafel ist gewissermaßen einmalig in der religiösen Kunst, da der Künstler die Kreuzigung von Jesus spiegelverkehrt malte. Wenn man vor dem Gemälde steht, entdeckt man nicht nur Maria auf der falschen Seite, sondern auch das Haupt des Gekreuzigten neigt in die traditionell falsche Richtung. Leider weiß man nicht, ob Stålbom eine seitenverkehrte Vorlage hatte oder ob er absichtlich eine spiegelverkehrte Altartafel malen wollte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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