Mittwoch, 30. Oktober 2013

Karl Ragnar Gierow holt das europäische Theater nach Schweden

Als Karl Ragnar Gierow am 30. Oktober 1982 in Stockholm starb, hatte er mehrere Karrieren in seinem Lebenslauf zu verzeichnen, denn er war Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller, Übersetzer und hatte für den schwedischen Staatsfunk gearbeitet. Da Gierow die Öffentlichkeit scheute und selbst als ständiger Sekretär der Svenska Akademien die Nobelpreisträger nur mit einer Sonnenbrille auf der Nase bekannt gab, gilt er als Hintergrundfigur der schwedischen Kultur über die man relativ wenig veröffentlichte.

Karl Ragnar Gierow, der 1904 in Helsingborg zur Welt gekommen war, begann seine berufliche Karriere im Jahre 1930, als er eine Anstellung beim Verlag Norstedt fand. Nur sieben Jahre später wurde er literarischer Mitarbeiter des Rundfunks und spielte eine wichtige Rolle für viele Literaten des Landes. Knapp zehn Jahre später übernahm Gierow die Literaturabteilung des Svenska Dagbladet und 1951 kam er als Direktor ans Dramaten, das unter seiner Leitung zwölf Jahre lang eine bedeutende Wende nahm.

Als Karl Ragnar Gierow das Dramaten übernahm, ging er dazu über europäische, überwiegend sehr kritische und kontroverse, Dramen auf die Nationalbühne zu bringen. Gierow brachte auf diese Weise Bertolt Brecht, Jean-Paul Sartre und Eugene O'Neill dem schwedischen Publikum näher. In vielen Fällen übernahm Gierow bei diesen Werken auch die Regie, da er die Bühne vom traditionellen Denken wegführen wollte. Im Jahre 1961 wurde Karl Ragnar Gierow dann in die Svenska Akademien gewählt, wo er, nach Hjalmar Gullberg, auf dem Stuhl Nummer 7 Platz nahm.


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30. Oktober 1860: Der Weg zur Religionsfreiheit in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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