Wenn man heute von Slussen, der Schleuse, in Stockholm redet, so meint man in der Regel den Verkehrsknotenpunkt zwischen Gamla Stan und Södermalm, auch wenn das Wort slussen (Schleuse) mehr die Wasserverbindung zwischen Mälaren und Saltjön bezeichnet, ein Knal, der mit Sicherheit bereits 1642 seine erste Schleuse erhielt. Die gegenwärtige Karl Johansslussen, die zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober geöffnet wird, geht dagegen nur bis zum Tag seiner offiziellen Eröffnung am 15. Oktober 1935 zurück.
Das Problem mit der Schleuse und einer schmalen Straßenverbindung wurde ab den 20er Jahren von großer Bedeutung, denn sowohl der Autoverkehr als auch der Bootsverkehr stiegen auf eine Größenordnung an, dass es für beide zu einem Engpass führte. Im März 1931 entschied sich daher der Stockholmer Stadtrat dafür das gesamte Gebiet um die Schleuse umzubauen. Die Veränderungen waren bedeutend, denn zahlreiche Gebäude wurden abgerissen und die Karl-Johansslussen wurde genau zwischen zwei älteren Schleusen gebaut. Auf diese Weise konnte der Schiffsverkehr reibungslos fortsetzen und gleichzeitig das Wasserniveau des Mälaren geregelt werden.
Gleichzeitig mit der neuen Schleuse wurde auch das Verkehrskarussell Slussen in Form eines Kleeblatts gebaut, das nicht nur das erste europäische „Straßenkleeblatt“ innerhalb einer Stadt wurde, sondern bereits für den fast 30 Jahr später in Schweden eingeführten Rechtsverkehr vorbereitet war. Die von den USA inspirierte Konstruktion war in seiner Gesamtheit so aufsehenerregend und durchdacht, dass Architekten aus der ganzen Welt die Idee und das Bauwerk rühmten. Selbst Corbusier war von der Lösung „Slussen“ in Stockholm geradezu begeistert. Heute sind die Umbaupläne der Verkehrsknotenpunkts erneut ein heißes Thema in der schwedischen Hauptstadt.
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Copyright: Herbert Kårlin
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