Sonntag, 10. Mai 2015

Der schwedische Spielmann Anders Ljungqvist

Anders Ljungqvist  kam am 10. Mai 1815 in einfachen Verhältnissen in Jumkil im Uppland zur Welt und war daher bereits als Kind dazu gezwungen in den Großgütern der Umgebung Gänse zu hüten, was dazu führte, dass er den Spitznamen Gås-Anders (Gänse-Anders) erhielt. Da Gänse hüten zwar die Anwesenheit fordert, aber relativ wenig Aufmerksamkeit, begann Ljungqvist in dieser Zeit auch Violine zu spielen, aller Wahrscheinlichkeit war er Autodidakt mit einem hervorragenden Gehör und unzähligen Stunden Zeit das Geigenspiel zur Perfektion zur erlernen.

Als Jugendlicher begann sich Anders Ljungqvist dann als Knecht zu verdingen, einer Tätigkeit, der er auch nach seiner Ehe mit Catharina Helena Molin und dem Umzug in das Häuschen ihres Vaters weiterging. Nach der mündlichen Überlieferung war Ljungqvist allerdings ein sehr schlechter Knecht, der seine Arbeit vernachlässigte um sich während der Arbeitszeit möglichst viel mit seiner Geige beschäftigen zu können. Bisweilen soll er seine Arbeit sogar ganz im Stich gelassen haben um als Spielmann aufzutreten und zum Tanz aufzuspielen.

So schlecht der Ruf Anders Ljungqvists als Knecht war, so gut war sein Ruf als Spielmann, denn es gab im Uppland ab Mitte des 19. Jahrhunderts kaum ein größeres Fest an dem man nicht Ljungqvist bat für die Musik zu sorgen. Sein Geigenspiel war so außerordentlich, dass im ganzen Uppland bald der Ruf umging, dass der Spielmann seine Kunst nur vom Näcken erworben haben konnte. Aus diesem Grund ging man auch davon aus, dass Ljungqvist zaubern konnte, dies allerdings nur im Positiven anwandte. Die Musikstücke des Spielmanns, der selbst leider nur etwa 100 seiner Musikstücke aufzeichnete, wurden im Laufe der Zeit von allen Spielmännern der Region übernommen und noch Mitte des 20. Jahrhunderts ging nahezu die gesamte Tanzmusik des Upplands auf Ljungqvist zurück, dessen Statue man in Björklinge finden kann. Anders Ljungqvist starb am 24. Dezember 1896 in Björklunge.


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Copyright: Herbert Kårlin

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