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Sonntag, 15. April 2018

Der Musiker und Kunstkritiker Ulf Linde

Ulf Linde kam am 15. April 1929 als Sohn eines Ingenieurs in Stockholm zur Welt und entschied sich nach seiner Hochschulreife für die Karriere als Jazzmusiker. Zu Beginn der 50er Jahre spielte er, unter anderem mit Musikern wie Arne Domnérus und Putte Wickman. Gleichzeitig begann Linde jedoch auch ein Studium an der Universität Stockholm, wo er erst ein Chemiestudium begann, dann jedoch Philosophie, Ethnographie und Kunstgeschichte wählte. Parallel hierzu ging dann seine berufliche Karriere als Musiker immer mehr Richtung Kunst über.

Ab 1952 begann Ulf Linde Kunstkritiken in den Dagens Nyhetern zu schreiben, was nur vier Jahre später zu einer festen Zusammenarbeit führte, da sich Linde bei seinen Kritiken von den herkömmlichen Werten eines Kunstkritikers entfernte und die Kritik in eine eigene literarische Kunstform verwandelte, aber auch den Betrachter eines Werkes zu einer Art „Zusammenarbeit“ aufforderte. Erst als Linde 1968 an der Kunsthochschule eine Professur in theoretischer Kunst erhielt, endete seine Tätigkeit bei den Dagens Nyheter.

Nachdem Ulf Linde zwischen 1973 und 1976 bereits Intendant des Moderna Museet in Stockholm war, wurde er 1977 Direktor der Thielska Gallerie, eine Aufgabe, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 behielt. Im gleichen Jahr wurde Ulf Linde, der am 12. Oktober 213 in Stockholm starb, auch in die Svenska Akademien gewählt und nahm, nach Eyvind Johnson, auf dem Stuhl Nummer 11 Platz. Diesen Stuhl verdankte Linde insbesondere seinen Kunstkritiken, obwohl zu jener Zeit der Umfang und die Reichweite seiner Arbeiten nicht bekannt war, da die Arbeiten Lindes weit verteilt waren und erst später in gesammelter Form vorgelegt wurden.

15. April 1659: Der Befehlshaber Adam Ludwig Lewenhaupt
15. April 1931: Tomas Tranströmer und die Renaissance der klassischen Versform
15. April 1931: Die Lyrik des Tomas Tranströmer
15. April 1942: Erik Femström, als Sänger bekannt unter dem Namen Jerry Williams
15. April 1942: Ludvig Nordström und das Paradies in Nordschweden
15. April 1990: Greta Garbo, von der Friseuse zum Weltstar
15. April 1992: Die schwedische Sängerin Amy Diamond
15. April 2003: Karin Fryxell und die Sagenwelt des Värmland

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 8. Januar 2018

Der Komponist und Musiker Georg Riedel

Georg Riedel wurde am 8. Januar 1934 als Sohn eines Architekten in Karlovy Vary, der damaligen Tschechoslowakei, geboren, kam jedoch bereits 1938 nach Stockholm, da seine Mutter Jüdin war und der Einmarsch Hitlers bevorstand. Die Reise nach Schweden sollte jedoch in Finnland nahezu ein Ende finden, da die Mutter, die allein mit ihren beiden Kindern unterwegs war, kein Geld mehr hatte um eine Fähre für die Überfahrt nach Schweden zu bezahlen, wo der Vater bereits auf sie wartete. Ein Kapitän hatte jedoch Mitleid mit den Flüchtlingen und brachte sie daher kostenlos nach Schweden.

Georg Riedel lernte, da er seinen ersten Sommer in einem Ferienlager verbrachte, sehr schnell Schwedisch und erhielt ab seinem vierten Lebensjahr Musikunterricht in der Adolf Fredriks Volksschule in Stockholm. Riedel begann sehr früh Violine zu spielen, entschied sich jedoch mit 15 Jahren auf den Kontrabass umzusteigen und eignete sich an der Musikhochschule der schwedischen Hauptstadt nicht nur seinem neuen Instrument, sondern spezialisierte sich auch auf Jazz, der seine gesamte Leidenschaft war. Mit 19 Jahren begann Riedel mit dem Jazzmusiker Lars Gullin zu spielen und ein Jahr später traf er den Jazzpianisten Jan Johansson des Arne Domnérus Orchesters mit dem er 1962 die bekannteste und meist verkaufte Jazzplatte Schwedens aufnahm.

Als Jan Johansson im Jahre 1968 starb, übernahm Georg Riedel dessen Arbeit als Komponist für verschiedene Fernsehserien und die Filme von Astrid Lindgren. Riedel gelang es dabei in schwedische Volksweisen Jazz-Elemente einzufügen, wobei der Musiker und Komponist auch den Werken von Barbro Lindgren Musik verlieh oder für die Fernsehserie Willi Wiberg die Leitmelodie komponierte. Ab dem Jahrtausendwechsel verließ Riedel dann den Jazz nahezu vollständig um sich insbesondere der Komposition von Chorgesang zu widmen, komponierte jedoch auch Ballettmusik und eine Oper. Sein letztes größeres Werk veröffentlichte Riedel im Jahr 2009, also im Alter von 75 Jahren.


8. Januar 1810: Daniel Melanderhjelm, Astronom und Mathematiker
8. Januar 1864: Carl August Hagberg und die schwedische Literatur 
8. Januar 1917: Folgen des Ersten Weltkriegs in Schweden
8. Januar 1937: Der schwedische Theologe Olle Meurling stirbt in Spanien
8. Januar 1940: Briefzensur in Schweden
8. Januar 1994: Hans Asplund, der Architekt des Brutalismus
8. Januar 2005: Der Orkan Gudrun hinterlässt ein Chaos in Schweden
8. Januar 2007: Die Geburt Kirunas und die Flucht der Stadt

Copyright: Herbert Kårlin