Sonntag, 24. Januar 2016

Die schwedische Künstlerin Hellewi Kullman

Hellewi Kullman wurde am 24. Januar 1861 als Tochter eines Richters in Göteborg geboren. Als Jugendliche begann Kullman an der Göteborgs Musei Rit- och Målarskola die Grundlagen der Malerei zu erlernen um anschließend ihr Studium an der Göteborger Kunsthochschule Valand fortzusetzen. Kullmans Lehrer bei Valand war Carl Larsson, der zwar als einer der Opponenterna als Revolutionär in der Kunst galt, weibliche Schüler jedoch pauschal aus faul, unbegabt und minderwertig betrachtete, die keine Zukunft als Künstler hatten.

Im Jahre 1894 ging Hellewi Kullman nach Paris und lernte dort unter Henri Gervex die Porträtmalerei, unter Denys Puech die Skultur und unter Alfred Roll die Pastelltechnik. Alle drei Lehrer unterrichteten an der Académie Juline, die als erste Kunstschule Frauen auch nach Nacktmodellen malen ließ und die die Société Nationale des Beaux-Arts gründeten, die in ihrem Salon auch ausländische Künstler und Frauen akzeptierte und daher für Kullman ein Sprungbrett bildete, sie aber auch mit den modernsten Strömungen der Kunst vertraut machten.

Hellewi Kullman, die am 19. April 1903 an einer Gehirnentzündung in Göteborg starb, gehörte mit zu den wenigen Künstlerinnen, die um 1900 in der dänischen Künstlerkolonie Skagen aktiv war und sich dabei einen Platz in einer Domäne der Männerdominanz schuf. Da sehr viele Gemälde, die Kullman in Skagen schuf, nicht datiert sind, ist ungewiss wie viele Sommer sie dort verbrachte und in welchem Jahr welches Bild entstand. Die Gemälde von Hellewi Kullman befinden sich nahezu alle in Privatbesitz und selbst im Skagen Museum in Dänemark sucht man vergebens nach einem Werk der Künstlerin, da im gesamten skandinavischen Raum Frauen in jener Epoche sehr selten als Künstlerinnen anerkannt wurden. Bis heute ist Kullman in Schweden nur einem kleinen Kreis an Kunstliebhabern ein Begriff.

Copyright: Herbert Kårlin

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