Donnerstag, 14. Januar 2016

Der finnlandschwedische Schriftsteller Zacharias Topelius

Zacharias Topelius wurde am 14. Januar 1818 als Sohn eines Lehrers im heute finnischen Nykarleby (Uusikaarlepyy) geboren und besuchte einige Jahre lang die Schule in Uleåborg (Oulu) bis er bei Johan Ludvig Runeberg in Helsingfors (Helsinki) als Privatschüler auf sein Studium in Philosophie und Geschichte vorbereitet wurde. Noch bevor Topelius 1847 seinen Doktor in Geschichte machte, hatte er, unter anderem, bereits einige Jahre lang als Redakteur bei den Helsingfors Tidningar gearbeitet. 1854 wurde Topelius dann als Professor in Geschichte an die Universität Helsingfors berufen, an der er 1875 auch Rektor wurde.

Parallel zu seiner Doktorarbeit, seiner Tätigkeit als Journalist und als Privatlehrer, veröffentlichte Zacharias Topelius im Jahre 1845 auch seine erste Gedichtsammlung Ljungblommor und 1847, im Jahr als er auch sein Doktorat mit der Abhandlung De modo matrimonia jugendi apud Fennos quondam vigente ablegte, erschien seine erste Sammlung an Sagen, die sich jedoch weniger an Kinder als vielmehr an Erwachsene richtete. Auch wenn diese frühen Sagen von Topelius noch stark an jene des dänischen Schriftstellers H. C. Andersen angelehnt waren, so entwickelte er bald einen eigenen Stil und erhielt damit die ursprünglich nur mündlich weitergegebenen Sagen Finnland.

Anfang der 50er Jahre veröffentlichte Zacharias Topelius die zwei historischen Romane Hertiginnan av Finland und Fältkärns berättelser, die beide, wenn auch in Schwedisch, dem damaligen nationalistischen Geist Finnlands entsprachen und gleichzeitig zeigten dass die christliche Frömmigkeit letztendlich jeden Irrglauben vernichten wird. Diese Romane waren mit verantwortlich dafür dass Topelius, mit Hilfe von Fredrik Cygnaeus, zum ordentlichen Professor der finnischen Geschichte ernannt wurde, ohne die sonst dafür nötigen wissenschaftlichen Voraussetzungen mitzubringen. Topelius, der am 12. März 1898 starb, gehört damit zu den letzten Vertretern eines schwedischsprachigen Finnland, der jedoch gleichzeitig die finnischen Besonderheiten seiner Zeit hervorhob.

Copyright: Herbert Kårlin

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