Sonntag, 17. Januar 2016

Der schwedische Glaskünstler Bertil Vallien

Bertil Vallien kam am 17. Januar 1938 in sehr einfachen Verhältnissen als Bertil Wallin in Stockholm zur Welt und wuchs in einem strengen freireligiösen Haus auf, das er jedoch bereits im Alter von 15 Jahren verließ. Nach den verschiedensten Hilfsarbeiten, unter anderem als Dekorateur im Kaufhaus PUB und als Malerlehrling bei seinem Vater, entschied sich Vallien Künstler zu werden. 1955 schrieb sich Vallien in den vorbereitenden Kursen am Konstfack ein, wo er zwei Jahre später als Student akzeptiert wurde und sich bald auf Keramik spezialisierte.

Nach Abschluss seiner Ausbildung und dem Erfolg, dass der schwedische König seine Abschlussarbeit kaufte, musste Bertil Vallien jedoch feststellen, dass die Kunst warten musste, denn die Glashütte in der Vallien angestellt wurde verlangte gut verkäufliche Gebrauchsartikel und keine Kunst. Auch bei Kosta, zu der Vallien bald wechselte, hatte das gleiche Ziel. Der Künstler war daher gezwungen über viele Jahre hinweg nahezu ausschließlich Massenartikel wie Trinkgläser oder auch Service zu schaffen und die Techniken des Glashandwerks verbessern. Erst ab Mitte der 80er Jahre sollte es Vallien wirklich gelingen parallel und erfolgreich an Kunst und Handwerk zu arbeiten.

Bertil Vallien gilt heute als einer der bedeutendsten Erneuerern der Glaskunst weltweit, dessen bedeutendstes Werk man als Flügelaltar in der Domkirche in Växjö finden kann. Dass Vallien neue Wege der Glaskunst suchte, konnte man bereits sehr früh entdecken, denn er war der Verfechter der Theorie, dass schwedisches Gebrauchsglas nur dann überleben kann, wenn es einen individuellen Touch hat und nicht auf einfache Wege industriell nachgemacht werden kann, ein Prinzip, das die Glashütte Kosta von ihm übernahm. Zum anderen unterscheidet sich Vallien von fast allen anderen Glaskünstlern dadurch, dass er Glas nicht als Reflektor von Licht betrachtet, sondern in Glas die verschiedenen Lichteinflüsse sammeln will. Nach Vallien soll Glas nicht Licht abgeben, sondern Licht aufnehmen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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