Bereits ab 1939 entstanden in Schweden Arbeitslager in denen Personen, die eine zu kritische Einstellung zum Nazideutschland hatten, in Lagern untergebracht wurden, einige davon als Arbeitslager die kaum von den ersten deutschen Arbeitslager zu unterscheiden waren. Wer in diesen Einrichtungen landete, hatte selbst nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch Schwierigkeiten in Schweden eine Arbeitsstelle zu finden, da man dann davon ausging, dass alle Personen, die dort arbeiten mussten, zur Wiederstandbewegung gehörten, die Schweden Schaden zufügen wollten.
Als sich das Kriegsglück Hitlers wandte, änderte sich plötzlich die Einrichtung der Arbeitslager und ab dem 5. Januar 1943 verwandelten sich diese in Internierungslager. Neben staatskritischen Schweden wurden im ersten Internierungslager auch 30.000 Flüchtlinge untergebracht, die von der Sicherheitspolizei Schwedens als subversive Kräfte und als verdächtig eingestuft wurden, insbesondere deutsche und russische Flüchtlinge. Die in der Folge entstehenden Internierungslager richteten sich mehr und mehr an bestimme Gruppen von Flüchtlingen, damit ein Gedankenaustausch zwischen verschiedenen Nationen und politischen Gruppen erschwert wurde. Deutsche Kriegsgefangen wurden, zum Beispiel, in Lagerlingen auf Gotland interniert.
Für die Internierung verdächtiger Personen waren in jenen Jahren insbesondere Gustav Möller, damals Sozialminister, und Staatssekretär Tage Erlander zuständig, der ab 1942 auch alle Roma registrieren und internieren ließ. Als der Sozialdemokrat Tage Erlander nach Ende des Zweiten Weltkriegs Ministerpräsident wurde, sorgte er dafür, dass alle Akten zu den schwedischen Lager als streng geheim eingestuft wurden und erst 50 Jahre später wieder geöffnet wurden. Während seiner Zeit als Ministerpräsident leugnete der Politiker jede Existenz der Einrichtungen und legte seine eigene Vergangenheit unter Verschluss. 50 Jahre später stellte sich sogar heraus, dass in einigen der Lager Tortur als normales Druckmittel angewandt wurde.
Copyright: Herbert Kårlin
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