Carl Kylberg starb ab 6. Januar 1952 im Alter von 74 Jahren in Stockholm und gehörte in dieser Zeit zu jenen schwedischen Künstlern, denen man im Ausland mehr Beachtung schenkte als in Schweden, denn in der Heimat wurde seine Malerei als Provokation betrachtet und 1938 verbot sogar die Regierung dem Nationalmuseum in Stockholm den Kauf seines Gemäldes Uppbrottet. In Schweden betrachtete man diesen eigenartigen Künstler, der sich in seiner Kunst an keinerlei Norm hielt, geradezu als abartig, obwohl dieser in den letzten Jahren seines Lebens vor allem religiöse Motive malte.
Carl Kylberg war am 23. September 1878 als Sohn eines Bürochefs in Fridene im Västragötland geboren worden, in einem Heim, das von extremer Religiosität und Ordnung geprägt wurde, wobei der Vater darauf bestrebt war nach außen zu zeigen, dass er der gehobenen Schicht des Landes angehörte. Dies zeigte sich auch daran dass Kylberg eine gediegene Schulbildung erhielt und der künftige Künstler, nach einer kürzeren Zeit als Seemann, 1995 an der Tekniska Skolan in Stockholm eine Ausbildung zum Architekten machte, die er jedoch nur mit knapper Not abschließen konnte, eine Ausbildung, die er in Berlin und der Kunsthochschule Valand in Göteborg fortsetzte.
Gegen 1900 verlor Carl Kylberg sein Interesse an Architektur und er ging mehr und mehr zur Malerei über, wobei sich seine frühen Versuche durch extrem starke Farben auszeichneten. Als Kylberg 1906 nach Stockholm zieht, verkehrt er vor allem mit Künstlern wie Ivar Arosenius, Gerhard Henning, GAN und Wilhelm Kåge, kann sich jedoch kaum von der Kunst ernähren, sondern vor allem durch Reklameplakate, die durch die starken Farben einen großen Erfolg haben. Der Durchbruch kam für Carl Kylberg gegen die 30er Jahren, mit Ausstellungen in Paris, London oder auch in den USA, ohne dass seine Werke jedoch hohe Preise erzielten. Erst in den 80er Jahren, 30 Jahre nach seinem Tode, erreichen die Werke Carl Kylbergs bei internationalen Kunstauktionen sehr beachtliche Preise und der Künstler wurde auch in Schweden voll anerkannt.
Copyright: Herbert Kårlin
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