Donnerstag, 7. Januar 2016

Salz wird in Schweden als Mangelware rationalisiert

Da Schweden während des Zweiten Weltkriegs immer weniger Waren importieren konnte, traten bereits 1940 die ersten Rationierungen in Kraft, wobei es sich bei den ersten Waren mit Beschränkungen um Tee und Kaffee handelte. Nur wenige Wochen später wurde, auf Grund der deutschen Okkupation von Dänemark und Norwegen, auch Zucker rationiert. Allerdings waren diese Schritte noch vorhersehbar, denn bereits im Oktober 1939 hatten die schwedischen Haushalte Rationierungskarten erhalten, so dass sie auch noch Zeit für einige Hamsterkäufe hatten bevor das Problem wirklich eintrat.

Salz war das letzte Produkt, das in Schweden ab dem 7. Januar 1945 nur noch gegen Rationierungskarten ausgegeben wurden, da um diese Zeit selbst dieses Produkt nahezu ganz aus den Regalen der Händler verschwunden war. Eines der wenigen Produkte, die in Schweden während des gesamten Zweiten Weltkriegs unbegrenzt zur Verfügung standen, war Milch, da diese in Schweden in ausreichender Menge produziert wurde, was heute nicht mehr der Fall wäre. Allerdings wurde um diese Zeit kaum noch Butter, Käse oder Sahne aus der Milch gewonnen, so dass verarbeitete Produkte dennoch rationiert waren.

Eine gewisse Sonderrolle nahm die Rationierung von Kleidung in Schweden ein, denn als sich im Herbst 1941 verbreitete dass Kleidung nur noch gegen Rationierungskarten ausgegeben werden sollte, kam es zu enormen Hamsterkäufen die die Geschäfte des ganzen Landes nahezu komplett leerten. Als dann der Verkauf am Jahresende tatsächlich beschränkt wurde, hatte nahezu jeder Haushalt so viel Kleidung in den Schränken, dass man mit der zum Kauf erlaubten Menge sehr gut zurecht kam. In Schweden gab es allerdings nicht nur Rationierungskarten für den Einkauf in Lebensmittelläden, sondern auch für Restaurantbesuche, denn auch hier erhielt man Fett, Eier oder andere Produkte  nur gegen diese Karten.

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen