Freitag, 19. September 2014

Der Landesverräter Göran Magnus Sprengtporten

Göran Magnus Sprengtporten starb am 19. September 1819 während eines Aufenthalts im russischen Sankt Petersburg und hatte keines seiner persönlichen Ziele erreicht, auch wenn er mehrere Male kurz vor der Erfüllung stand. Die Ursache seines Versagens lag indes an seiner Überzeugung von allen Seiten übergangen zu werden und er sich für weitaus wichtiger betrachtete als er in der Tat war. Diese Voraussetzung machte ihn überheblich und riskierte die Pläne seiner Arbeitgeber zu kompromittieren. Hinzu kam, dass Sprengtporten unter notorischem Geldmangel litt da er permanent über seinen Verhältnissen lebte.

Göran Magnus Sprengtporten, der am 16. August 1740 in Finnland zur Welt gekommen war, hatte bereits mit 12 Jahren seine militärische Laufbahn begonnen und arbeitete die ersten Jahre unter der Leitung von Augustin Ehrensvärd an den Verteidigungsanlagen Schwedens. Auf Grund seiner Leistungen und einer hohen Intelligenz stieg Sprengtporten sehr schnell im Rang, insbesondere als er sich 1771 als Vertreter der Hüte vehement für die Privilegien des Adels einsetzte. Ohne jeden Anlass hoffte Sprengtporten schließlich wenige Jahre später von Gustav III. als Gouverneur für Finnland eingesetzt zu werden, was ihm hohe Machtbefugnisse und ein hohes Einkommen garantiert hätte. Als Sprengtporten gegen 1781 jedoch einsehen musste, dass er nie eine Spitzenposition erringen würde, kam es zum Bruch mit Gustav III. und der eigenwillige Kriegsherr kehrte zurück zu seinen Gütern nach Finnland.

Dort begann Göran Magnus Sprengtporten dann seinen Plan zur Unabhängigkeit Finnlands zu schmieden und begann gegen den schwedischen König zu intrigieren. Letztendlich kam Sprengtporten dann jedoch zum Schluss, dass er die Unabhängigkeit Finnlands nur mit russischer Hilfe erreichen konnte. Russland hatte zwar schon lange ein Auge auf Finnland geworfen und wollte daher den militärischen Politiker auch gerne als Ratgeber haben, was allerdings nur dazu führte, dass die Regierung Russlands und Sprengporten immer offener anderer Wege gingen und dem schwedischen Feldherr zudem die Rückkehr nach Schweden unmöglich war. Erst 1808, als Schweden und Russland endgültig getrennte Wege gingen, wurde Sprengtporten dann von Russland zum Generalgouverneur Finnlands ernannt, aber bald stellte der Revolutionär fest, dass er in Finnland gehasst war und von Russland bei weitem nicht die erhofften Privilegien erhielt. Nur ein Jahr später zog sich dann der in Schweden als Verräter verurteilte Sprengtporten ganz zurück und gab alle seine Pläne auf.


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Copyright: Herbert Kårlin

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