Donnerstag, 11. September 2014

Der schwedische Erzbischof Henrik Reuterdahl

Henrik Reuterdahl wurde am 11. September 1795 als Sohn eines Perückenmachers in Malmö geboren, verlor jedoch seinen Vater bereits im Alter von neun Jahren und die Mutter als er 13 Jahre alt war. Reuterdahls Glück war jedoch, dass sein Vater finanzstarke Kunden gehabt hatte, die es dem Jungen durch Spenden dennoch ermöglichten eine gute Schulbildung zu erhalten. Als sich Reuterdahl dann 1811 an der Universität Lund einschrieb um dort Geschichte und Philosophie zu studieren, musste er seinen Unterhalt allerdings als Nachhilfelehrer verdienen.

Trotz dieser Schwierigkeiten und dem Zeitmangel gelang es Henrik Reuterdahl 1817 sein Hauptstudium mit den besten Noten des Jahrgangs abzulegen. Noch im gleichen Jahr promovierte Reuterdahl mit einer Arbeit über Esaias Tegnér zum Magister in Philosophie und nach einer weiteren Disputation gelang es ihm als Dozent an das theologische Seminar in Lund zu kommen. Diese Tätigkeit und vor allem die enge Zusammenarbeit mit seinem Vorgesetzten Martin Erik Ahlman sollten für die Zukunft Reuterdahls extrem bedeutend werden, denn in nur wenigen Jahren entwickelte er sich zu einem der aufstrebendsten Theologen des Landes.

Ab dieser Zeit verfasste Henrik Reuterdahl unzählige Arbeiten über Religion und die Kirchengeschichte Schwedens, die jedoch alle von einer sehr konservativen Haltung des Autors zeugen, der später in die Svenska Akademien aufgenommen und ab 1856 Erzbischof des Stiftes Lund wurde. In seiner Stellung vertrat Reuterdahl auch die Priesterschaft innerhalb des Ståndsriksdagen, einem Parlament in dem vier Stände vertreten waren, darunter die Priesterschaft. Unter seiner Zeit als Erzbischof wurde diese Regierungsform allerdings abgeschafft und die Kirche erhielt mit dem Kyrkomötet (Konzil) ein eigenes „Parlament“ in dem alle kirchenpolitischen Fragen geklärt wurden und den Einfluss Reuterdahls etwas stärkte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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