Mittwoch, 19. November 2014

Der Aufstieg des Kaufmanns Jacob Graver

Als Jacob Graver am 19. November 1779 starb, galt er als einer der reichsten Kaufleute Schwedens, der in den verschiedensten Bereichen aktiv gewesen war und nur eine seiner Geschäftsideen mit Verlust beendet hatte. Mehrere seiner Aktivitäten blieben allerdings bis heute mehr Gerüchte als bewiesene Tatsachen, denn Graver nahm es mit Bestimmungen nie sehr genau und stellte die Frage nach Einkommen und Gewinn immer an die erste Stelle,auch wenn dadurch die Qualität der Ware unter Umständen litt oder er einen Strohmann einsetzen musste um gewisse Geschäfte durchführen zu können.

Jacob Graver war Anfang November 1708 als Sohn holländischer Einwanderer in Stockholm geboren worden und begann bereits sehr früh für den Stockholmer Kaufmann Henrik Steinhausen zu arbeiten. Seine Handelstätigkeit schien sehr erfolgreich zu sein, denn 1738 wurde er vom Handelskollegium erstmals angezeigt, weil er Handel betrieben hatte ohne schwedischer Bürger zu sein. Diese und zahlreiche folgende gerichtliche Auseinandersetzungen hinderten Graver jedoch nicht weiterhin eine kaufmännische Tätigkeit auszuüben, bis Graver seine Situation im Jahre 1742 durch eine Einbürgerung normalisierte und lauf legale Weise Kaufmann werden konnte.

Obwohl Jaob Graver ein relativ vorsichtiger Kaufmann war, der vor allem Eisen exportierte, hatte er sich aus finanziellen Gründen, mit zwei anderen Kaufleuten zusammengeschlossen was eine enorme Expansion der Geschäfte ermöglichte. Leider waren seine Partner finanziell gesehen weitaus leichtsinniger als er selbst und nahmen Risikogeschäfte in Kauf. So kam es auch zur Gründung einer Gerberei, die vor allem mit der Gilde der Schuhmacher zusammenarbeitete, was sich als Problem herausstellte. Gravers Unternehmen hatte sich verpflichtet Eichenrinde zum Gerben zu verwenden, ein Material, das es nicht in ausreichender Menge gab. Als die Firma daher heimlich zu Birkenrinde griff, kam es erneut zu Klagen wegen der schlechten Qualität des Leders. Als das Trio, das auch Katzenfell und Hundefell zu Leder verarbeitete, dann auch noch minderwertiges Leder für die Herstellung von Militärschuhen lieferte, griff die Armee zum Import von Schuhen und die Gerberei musste zu Grabe getragen werden. Von diesem Problem war jedoch Gravers Eisenexport, seine Versicherungstätigkeit und sein Kreditunternehmen nicht betroffen, aber der Verlust beendete die Zusammenarbeit mit seinen Partnern.


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Copyright: Herbert Kårlin

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