Mittwoch, 12. November 2014

Der schwedische Ministerpräsident Rickard Sandler

Als Rickard Sandler am 12. November 1964 starb, hatten die Sozialdemokraten einen ihrer intellektuellsten Politiker verloren der die Arbeiterbewegung und die Politik Schwedens nicht nur von der Warte des Arbeiters betrachtete, sondern die Entwicklung Schwedens mehr im Sinne von Karl Marx sah, dessen Kapital er auch ins Schwedische übersetzte. Sandler zeichnete sich in seiner Politik dadurch aus, dass er keine harte Auseinandersetzung suchte, sondern erklären und überzeugen wollte, was ihm jedoch nicht nur Freunde innerhalb der Partei verschaffte.

Rickard Sandler war am 29. Januar 1884 in Torsåker im Ångermanland geboren worden, hatte ein Examen der Universität Uppsala und ein Lizentiat der Universität Göteborg, wobei er seine politische Karriere bereits während seiner Zeit in Uppsala einleitete. Seine Besonnenheit und seine Argumentation ermöglichten es, dass Sandler bereits im Alter von nur 26 Jahren in die Führungsschicht der Sozialdemokraten aufstieg und er war bis 1952 in diesem Rahmen aktiv. Erstmals im Parlament vertreten war Sandler im Jahre 1912, was ihn auch zu einem der jüngsten einflussreichen Politiker der Sozialdemokraten jener Zeit machte.

Dass Rickard Sandler im Jahre 1925 zum Ministerpräsidenten Schwedens ernannt wurde, war indes von keiner Seite geplant, aber als Hjalmar Branting erkrankte, war es logisch, dass ihm Fredrik Thorsson im Amt als Ministerpräsident folgen sollte. Dieser hatte jedoch kurz zuvor erfahren, dass er Magenkrebs hatte und konnte deshalb die Position nicht annehmen, musste nun jedoch selbst einen Ministerpräsidenten vorschlagen. Er stand zwischen Per Albin Hansson, der allerdings von der Opposition nicht akzeptiert war und eben Rickard Sandler, der von allen Seiten akzeptiert wurde. Allerdings konnte sich auch Sandler nur bis1926 als Ministerpräsident halten und stolperte dann über das Problem der steigenden Arbeitslosigkeit des Landes.


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Copyright: Herbert Kårlin

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