Dienstag, 1. Mai 2012

Der 1. Mai in Schweden

Der erste Mai ist auch in Schweden das Symbol der Arbeiterbewegung und wird seit dem 1. Mai 1890 in Erinnerung an die amerikanische Haymarket Affair des Jahres 1886 regelmässig für Kundgebungen benutzt. Als die linken politischen Gruppen Stockholms noch 1890 zur ersten Maidemonstration aufriefen, konnte man zu Beginn bereits rund 20.000 Personen zählen, deren Zahl bis zur Kundgebung im Stadtteil Gärdet auf 50.000 Teilnehmer angewachsen war, die alle Hjalmar Branting, Hinke Bergegren und August Palm hören wollten.

Bei dieser Rede wurde in Schweden erstmals offiziell der Acht-Stunden-Arbeitstag gefordert, wobei zu dieser Zeit auch noch alle linken Parteien gemeinsam auf die Straße gingen und nicht, wie heute, jede Gruppierung ihre eigene Demonstration organisiert. Es dauerte dann dennoch bis 1939 bis der erste Mai in Schweden zum Feiertag wurde. Zwischen 1939 und 2005 war dies der einzige allgemeine Feiertag Schwedens, der keine Beziehung zur Svenska Kyrkan hatte. 2005 kam dann auch der Nationaltag zur nicht-christlichen Serie der Feiertage hinzu.

Während der erste Mai ursprünglich nur von den sogenannten Arbeiterparteien für Kundgebungen beansprucht worden war, ausgenommen die Zeit während des Zweiten Weltkrieges, als alle Parteien für die Einigkeit und Unabhängigkeit Schwedens demonstrierten, begannen in Schweden ab 1987 auch die rechten Parteien ihr Engagement zu zeigen und bereits Ende des 20. Jahrhunderts sprachen rechte Parteien am erste Mai über ihre arbeiterfreundliche Politik und fügten dann auch noch ihre Meinung zum Kinderrecht hinzu, auch wenn diese Aufrufe bisher weitaus weniger Demonstranten auf die Straße brachten als die Aufrufe der linken Parteien.


1. Mai 1969: Schwedischer Reaktor entgeht nur knapp einer Kernschmelze
1. Mai 2009: Hochzeit für Homosexuelle in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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