Donnerstag, 6. März 2014

Gustaf Ljunggren und die klassische Literatur Schwedens

Gustaf Ljunggren wurde am 6. März 1823 in einer gut situierten Familie in Lund geboren, was ihm im Grunde eine gute Bildung garantierte, auch wenn das Studium Ljunggrens mit finanziellen Einschränkungen verbunden war, da er seinen Vater bereits im Alter von vier Jahren verloren hatte. Mit 21 Jahren machte Ljunggren an der Universität Lund seinen Magister in Ästhetik, begann im gleichen Fach als Dozent zu arbeiten und wurde 1859 zum Professor in Literaturgeschichte und Kunstgeschichte ernannt. Ab dieser Zeit wurde der Wissenschaftler als der größte Kenner der schwedischen Literatur genannt.

Seinen Ruf und seinen Einfluss verdankte Gustaf Ljunggren allerdings weniger seinem umfassenden Wissen, sondern dass er der konservativen Linie der schwedischen Literatur folgte und seine Forschung auf die historische Entwicklung der Literatur baute. Da er sich der romantischen Strömung jener Zeit und jeder Erneuerung der schwedischen Literatur widersetzte, wurden seine Werke als empirische Arbeit betrachtet, die in der Lage waren die Größe der akademisch anerkannten schwedischen Autoren hervorzuheben. Bis heute fließt ein Teil seiner Arbeiten in die moderne Literaturgeschichte ein, obwohl seine Moralvorstellungen es verhindern, dass einige der Literaten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf neutrale Weise gesehen werden.

Das bedeutendste Werk von Gustaf Ljunggren wurd das fünfbändige Werk Svenska vitterhetens häfder efter Gustaf III:s död, das als die umfangsreichste Geschichte der schwedischen Literatur dieser Epoche bezeichnet werden kann, auch wenn sich Ljunggen immer wieder in Detailschilderungen verliert, die ein Zeichen seiner rein akademischen Forschung sind. Der Wunsch des Autors ein vollständiges Grundlagenwerk zu schaffen, verhindert leider auch, dass man einen verständlichen Einblick in den Umfeld dieser Schaffensepoche gewinnen kann, was für ein tieferes Verständnis der Literaturgeschichte unumgänglich ist. Dieses Manko zeigt auch die größte Schwäche Ljunggrens, denn er konnte hervorragend in alten Quellen forschen und analysieren, war jedoch nicht in der Lage diese Kenntnisse auch schriftlich zu formulieren.


6. März 1859: Victoria Benedictsson und der Weg der weiblichen Befreiung 
6. März 1859: Victoria Maria Benedictsson, ein Selbstmord ohne Antwort 
6. März 1943: Eva Bysing aus Bysingsberg im Västmanland 
6. März 1962: Piratensender vor der schwedischen Küste
6. März 1988: Die schwedische Sängerin Agnes Carlsson

Copyright: Herbert Kårlin

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