Samstag, 22. März 2014

Johan Bielke und der Mord an Gustav III.

Johan Bielke nahm sich am 22. März 1792 das Leben und nahm dabei eines der größten Geheimnisse der schwedischen Geschichte mit ins Grab, denn er war vermutlich der am besten unterrichtete Mann zum Mord an Gustav III. während eines Maskenballs und durch seinen Selbstmord durch Gift konnte er die Tortur vermeiden und zahlreiche Hintermänner retten. Auch dass der Priester, dem er seine Beteiligung am Mord gestand, unmittelbar einen Arzt rief, konnte Bielke nicht mehr retten. In weiser Voraussicht hatte Bielke zwar seine Beteiligung zugegeben, nicht jedoch Hintergründe erklärt oder Namen genannt.

Nachdem bereits der Vater von Johan Bielke im Reichstag saß und ein angesehener Politiker war, war seine Laufbahn zum Politiker geradezu vorauszusehen. Allerdings nahm Bielke nur an wenigen Reichstagen teil und galt bei seinen wenigen Auftritten nahezu als Revolutionär, denn er setzte sich für die Freiheit des Volkes ein und vertrat öffentlich die Meinung, dass man keinen Krieg planen soll so lange die Staatskassen leer sind. Bielke war daher weder beim König, noch beim Adel sehr beliebt, hatte dagegen jedoch die gesamte Opposition und alle Freidenker des Landes auf seiner Seite.

Da der Priester Magnus Lehnberg trotz Schweigeplicht den Vorgesetzten Bielkes und der Polizei jedes Wort berichtete, das der sterbende Johan Bielke ihm anvertraut hatte, entschied das Landesgericht, dass Bielke aus dem adeligen Kreis ausgeschlossen werde und in Zukunft Ture Stensson heißen solle, eine Entscheidung, die auch für alle Nachkommen Bielkes galt. Sein Leichnam wurde vom Scharfrichter am Gelgenberg eingegraben, was auch auf zukünftige Verräter des Landes abschreckend wirken sollte.


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Copyright: Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg

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