Sonntag, 15. März 2015

Der schwedische Ministerpräsident Johan Olof Ramstedt

Als Johan Olof Ramstadt am 15. März 1935 starb, konnte er zwar auf ein sehr aktives politisches Leben zurückblicken, musste jedoch auch sein Scheitern als Ministerpräsident Schwedens sehen, ein Amt, das er nicht einmal vier Monate lang inne hatte. Wie mehrere Spitzenpolitiker jener Epoche stolperte auch Ramstedt über Probleme der schwedisch-norwegischen Union, da Schweden über die Union bestimmen wollte ohne die norwegische Einstellung zur Union ernsthaft zu beleuchten. Es war daher logisch, dass auch die Verhandlungen Ramstedts scheitern mussten.

Johan Olof Ramstedt kam am 7. November 1852 im sehr gehobenen Bürgerstand Stockholms zur Welt, machte 1869 seine Hochschulreife und studierte anschließend Jura an der Universität Uppsala, legte dort jedoch auch das Kanzleiexamen ab um in die staatliche Laufbahn eintreten zu können. Anschließend machte Ramstedt als Jurist Karriere und wurde 1896 zum Expeditionschef des Justizministeriums ernannt. Als Erik Gustaf Boström dann Ministerpräsident Schwedens wurde, ernannte dieser Ramstedt zum beratenden Staatsrat, was wiederum dazu führte, dass der Politiker zeitweise auch das Amt des Außenministers einnahm.

Als Boström dann jedoch 1905 auf Grund der unlösbaren Probleme mit der schwedisch-norwegischen Union von seinem Amt als Ministerpräsident zurücktrat, schien Johan Olof Ramstedt der einzige Politiker zu sein, der das Problem lösen konnte ohne dass Schweden das Gesicht verlor, denn Ramstedt hatte sehr gute Kontakte zu den führenden Politikern Norwegens und er er hatte ein gutes Verhältnis zum Kronprinzen, dem späteren Gustav V., auch wenn er die Meinung des Kronprinzen in den Unionsfragen nicht in voller Linie teilte. Der Plan Ramstedts die Union auf eine elegante Weise aufzulösen, scheiterte jedoch am geheimen Ausschuss, der vom ultrakonservativen Christian Lundeberg geleitet wurde und die Regierung zum Sturz brachte, mit der berechtigten Hoffnung anschließend selbst zum Ministerpräsidenten ernannt zu werden.


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Copyright: Herbert Kårlin

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