Freitag, 18. Januar 2013

Die Beerdigung des Schauspieler und Theaterdirektor Gösta Ekman

Gösta Ekman der Ältere gehört zu den Legenden der schwedischen Theaterwelt, obwohl sein Name außerhalb Schwedens heute kaum noch bekannt ist. In Deutschland errang Ekman einst einen gewissen Ruf, da er in Filmen von Victor Sjöström und Gustaf Molander spielte und 1936, an der Seite von Ingrid Bergman, den Geiger Holger Brandt in Intermezzo spielte. Seine bedeutendste Rolle war indes die Rolle von Faust im Film Faust - eine deutsche Volkssage, der bereits 1926 in die Kinos gekommen war.

Obwohl die Karriere von Gösta Ekman erst im Jahre 1908 begonnen hatte und mit seinem Tod im Januar 1938 gerade einmal 30 Jahre lang dauerte, so galt er zwischen 1910 und 1930 als der bedeutendste Schauspieler aller schwedischen Bühnen, was allerdings auch mit seinem Aussehen und seinem Charme zusammenhing und nicht nur daran lag, das er sich ausgezeichnet in seine Rollen versetzen konnte. Seine unvergesslichen Hauptrollen spielte er in der Gösta Berlings saga und in Strindbergs Lycko-Pers resa.

Gösta Ekman hatte lediglich ein Laster, das ihm auch zum Verhängnis werden sollte, denn ab den 20er Jahren nahm er regelmäßig Kokain zu sich, ein Laster, das er selbst dann nicht aufgeben wollte, als er erkrankte. Als er am 12. Januar 1938 im Krankenheim des Roten Kreuzes an einer Urinvergiftung und einer Lungenentzündung starb, zeigte sich ein letztes Mal wie bekannt der Schauspieler und Theaterdirektor tatsächlich war, denn zu seiner Beerdigung am 18. Januar 1938 folgten dem Trauerzug in Stockholm etwa 100.000 Personen, die vom Künstler, der seither angeblich im Vasatheater der schwedischen Hauptstadt spukt, auf diese Weise Abschied nehmen wollten.


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Copyright: Herbert Kårlin

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